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NACHHALTIGER TIERTRANSPORT, AUCH BEI TROPISCHER HITZE

Datum: Donnerstag, 29. April 2021

Zum Ende der Hitzewelle 2020 lieferte Cuppers Carrosserieën bei VAEX einen ganz besonderen Auflieger ab. Der isolierte Viehtransporter mit Querlüftung ist mit einem Kühlmotor und einer Karosseriekühlung ausgestattet. „Tiere müssen auch unter tropischen Bedingungen bequem transportiert werden“, so Johnny Cuppers.

Die Kunden wenden sich an Cuppers in Lichtenvoorde, weil sie wissen, dass hier Fachwissen und Erfahrungen in Bezug auf nachhaltige Tiertransporte vorhanden sind. „Eine aerodynamische Formgebung und eine möglichst leichte Konstruktion garantieren einen sehr niedrigen Kraftstoffverbrauch“, sagt der Geschäftsführer von Cuppers Carrosserieën. „Den Laderaum bauen wir möglichst nahtlos und eben, einerseits für das Tierwohl und andererseits, damit er optimal und schnell gesäubert werden kann.“

Weiter fahren
Innovation bedeutet bei Cuppers die Interaktion zwischen dem Karosseriebauer und dem Auftraggeber. So wurden in enger Absprache mit VAEX die Bedingungen für den Transport von Tieren bei extremer Hitze festgelegt. Laut europäischer Gesetzgebung ist es verboten, Vieh bei Außentemperaturen von mehr als 35 Grad Celsius zu transportieren. „Wenn ein Lastwagen aus diesem Grund einen Tag im Jahr nicht auf die Straße kann, ist das kaum ein Problem. Aber für Viehtransporte nach und in südeuropäischen Ländern können diese Gesetze problematisch werden“, so Cuppers. „Mit zwei zusätzlichen Kühltechniken auf dem Auflieger ermöglicht VAEX auch bei Hitze einen verantwortungsvollen Transport. Eine praktische Lösung für die verschärfte Gesetzeslage.“
Bei der Kühlung eines Viehwagens ist es mit einer Klimaanlage allein allerdings nicht getan. Luft in einem Viehwagen umwälzen und gekühlte Frischluft zuführen, ist nicht machbar. „Die Ammoniakbildung ist der Todesstoß für jede Klimaanlage. Außerdem erzeugen Schweine Feuchtigkeit und Wärme, die abgeleitet werden müssen“, erklärt Cuppers. „Und wenn man einen ganzen Wagen auf Temperaturen in der Komfortzone von Schweinen herunterkühlen müsste, würde das 10 Prozent der Bodenfläche erfordern.“

Damit das Kühlen wirtschaftlich bleibt, wurde auf der Stirnwand ein Carrier Kühlmotor installiert. Die gekühlte Luft wird über spezielle Kanäle zu den Seiten geleitet, wo die Außenluft über die Lüftungsöffnungen hereinkommt. Damit kann die Lufttemperatur um einige Grad gesenkt werden. Außerdem können die Tiere wegen des kühleren Luftstroms extra Feuchtigkeit verdampfen. „Mit diesem gekühlten Auflieger können auf diese Weise bei tropischen Temperaturen trotzdem Tiere transportiert werden“, sagt Cuppers. „Abgesehen von einer Investition in Höhe von mehreren zehntausend Euro werden etwa zwei Prozent des Laderaums zur Verbesserung des Tierwohls verwendet.“

Sprühdüsen
Eine zweite Kühltechnik ist die Bewässerung der Außenseite des Viehtransporters. Bei einem fahrenden Viehtransporter lässt sich der Effekt der direkten Sonneneinstrahlung durch Fahrtwind ausschalten. Aber bei einem stillstehenden Lastwagen kann die brennende Sonne bei den Tieren schnell für Probleme sorgen. Indem wir die Karosserie über Sprühdüsen mit Wasser kühlen, wird die Strahlungshitze eingedämmt. „Das verdampfende Wasser kühlt die Außenseite des Aufliegers. Aber die Ventilatoren müssen dann auf voller Leistung weiterdrehen, damit die relative Luftfeuchtigkeit bei den Tieren nicht zu hoch wird“, erklärt Cuppers. „Deshalb sind Sprinkler in einem Raum mit Tieren in einer solchen Situation keine gute Lösung.“ Klimatisierte Viehtransporte werden nach Meinung von Cuppers künftig wegen des Tierwohls und des Image an Bedeutung gewinnen. „Bei Transporten von Zuchtvieh werden hohe Anforderungen an die Luftqualität und die Gesundheit, wie Virusfilterung und maximale Hygiene, gestellt. Schlachtviehhalter, die erlebt haben, dass die in klimatisierten Lastwagen angelieferten Ferkel eine Woche früher schlachtreif sind, möchten nichts anderes mehr. Aber beim Transport von Schlachtschweinen sollte die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen verloren werden, meint Cuppers. „Alle Extras im Lastwagen kosten Geld und müssen sich amortisieren können.“

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