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Interview Michele Grandi

Datum: Freitag, 3. Dezember 2021

Name: Michele Grandi (31)
Unternehmen: Az. Agricola Grandi
Geschäftsaktivitäten: Inhaber eines Bauernhofs mit 60 Hektar Land und 4000 Schweinen. 

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Seit Ende meines Studiums war es immer mein Wunsch, den Betrieb, den meine Eltern 20 Jahre lang aufgebaut haben, fortzuführen. Sie haben mit einem kleinen Stall für Kühe angefangen, den sie später zu einem Ferkel- und Säuestall erweitert haben. Die Arbeit als Bauer liegt nicht jedem. Der Zeitdruck und die unvorhersehbaren Arbeitszeiten lassen nur wenig Raum für Freizeit. Aber seitdem ich damit begonnen habe, liebe ich diese Arbeit. Mit der Unterstützung und dem Vertrauen meiner Eltern führe ich jetzt unseren Bauernhof. Dieser liegt im wunderschönen Po-Delta in der Provinz Rovigo.

Wie sieht dein Betrieb in 10 Jahren aus?

Ich habe gelernt, dass Schweinezucht mehr ist als Gummistiefel anziehen und den ganzen Tag im Stall stehen. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Arbeit weit mehr mit sich bringt. Es ist erforderlich, dass wir uns auf alle Hindernisse vorbereiten, die wir im täglichen Geschäft vorfinden, und wir müssen diesen Hindernissen ins Auge sehen. Von den genetischen Aspekten bis hin zum Futter. Wir werden in absehbarer Zeit Entscheidungen treffen müssen. Ich sage immer ‚das Glas ist halbvoll‘. Und so gehe ich die Sache auch an. Mein Ziel für die nächsten 10 Jahre ist, dem Betrieb eine starke wirtschaftliche Struktur zu geben und die Produktion um 50 % zu steigern.

Wie wird die Branche in 10 Jahren aussehen?

In meinen Augen hat jeder die Möglichkeit, sich für das Wachstum der Branche einzusetzen. Aber die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es immer besser ist, mittelfristig zu planen. Leider haben die Wirtschaftskrise, die Pandemie, Krankheiten und steigende Rohstoffpreise das Wachstum der Branche in der letzten Zeit stark beeinträchtigt.

Welche Herausforderungen bringt die Zukunft?

Ich habe zwar keine Glaskugel, aber ich glaube, dass die Zukunft der Schweinezucht komplett von der Genetik bestimmt werden wird. Diese muss optimale Leistungen erbringen und den Verkaufspreisen gerecht werden. Darüber hinaus hoffe ich sehr, dass die Zusammenarbeit zwischen der Lebensmittelindustrie und der Schweinezucht ausgebaut wird. Die Verwendung von Lebensmittelrestströmen als Tierfutter wird den Weg in eine grüne Zukunft ebnen.

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