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''Afrikanische Schweinepest stellt rumänische Schweinemast vor Herausforde- rungen“

Datum: Donnerstag, 22. April 2021

''Schon seit fünfzehn Jahren befasst sich VAEX von Arad aus mit der Schweinemast in Rumänien“, sagt Carmen Radulescu. „Die Arbeit ist dynamisch und keineswegs vorhersehbar und stabil. Unsere Stärke ist unser großes Netzwerk und dass wir die Einzelteile so lange hin und her schieben, bis sie ein Ganzes bilden.“

Carmen ist Geschäftsführerin von VAEX Rumänien und leitet das „Sechs- Damen-Team“. Der Fokus liegt auf dem Verkauf von Ferkeln in Rumänien und Ungarn und auf dem Einkauf von Ferkeln in Rumänien, Ungarn und Deutschland. Darüber hinaus kaufen sie Schlachtschweine. Diese werden geschlachtet und als Schlachtkörper weiterverkauft. „Das klingt einfach, aber das war es im vergangenen Jahr gewiss nicht“, so Carmen. „Die Afrikanische Schweinepest ist in Rumänien ein kontinuierliches Problem. Sie macht den Schweinemarkt unsicher und befördert die Preise in den Keller.“

Afrikanische Schweinepest
Neue Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in der Schweinemast können die Planungen jederzeit über den Haufen werfen. Carmen sagt, es gebe unheimlich viele Wildschweine in Rumänien, wodurch das Pestvirus immer wieder ausbreche. In Kombination mit der großen Anzahl von kleinen, abgelegenen Bauernhöfen mit oftmals mangelhafter Betriebshygiene sei das für die professionelle Schweinemast eine gefährliche Mischung. „Wenn bei einem Bauern, der einige wenige Schweine hält, eins positiv ist, müssen sämtliche Schweinemäster in einem Umkreis von 10 km schließen. In der ersten Woche des neuen Jahres war das erneut der Fall, was zur Folge hatte, dass elf professionelle Schweinebetriebe ihre Ferkel und Schlachtschweine nicht ausliefern durften. Wenn es bei dem einen Ausbruch bleibt, ist der Spuk nach etwa sechs Wochen vorbei.“

Aber Carmen hat auch einen Kunden, dessen Betrieb 2020 fast acht Monate lang geschlossen war. „Dann ist es schwierig, die Vereinbarungen einzuhalten“, betont sie. „Aber das Lösen schwieriger Fälle ist eine unserer Stärken. Wir verfügen über ein großes Netzwerk und überlegen so lange, bis wir eine akzeptable Lösung gefunden haben.“

Diese Lösungen muss Carmen allerdings innerhalb der Staatsgrenzen Rumäniens finden. Denn die Afrikanische Schweinepest macht den Export von Ferkeln, Schlachtschweinen, frischem Schweinefleisch oder Schlachtkörpern unmöglich. „Damit wir die Ferkel eines Betriebs, der so lange geschlossen war, dennoch absetzen können, wenden wir uns an die Behörden, um mithilfe von maßgeschneiderten Lösungen Tierwohlproblemen vorzubeugen“, erläutert Carmen. „Das hat mithilfe von Ställen in der Region selbst oder in benachbarten Gebieten immer geklappt.“

Separate Absatzkanäle
Beim Absatz von gesunden Schlachtschweinen aus einem geschlossenen Betrieb sucht das Damenteam von VAEX Rumänien nach speziellen Schlachtkapazitäten. „Das Fleisch von Schweinen, die aus verseuchten Gebieten stammen, darf nicht einfach so in den Handel gelangen“, erklärt Carmen. „Die Schlachtkörper oder das Fleisch müssen thermisch behandelt werden. Das können nur einige kleinere Schlachthöfe, wodurch der Absatzkanal begrenzt ist. Und das wirkt sich wiederum auf den Preis aus, den sie zu zahlen bereit sind.“ Ein zusätzlich erschwerender Faktor beim Absatz von solchen Schlachtschweinen ist das Gewicht. „Schlachtschweine haben normalerweise ein Lebendgewicht von 100 bis 110 kg“, sagt sie. „Aber die Schwergewichte aus den geschlossenen Betrieben wiegen bei der Schlachtung 160 bis 180 kg.“

Carmen beschreibt auch eine Situation, in der ein großer Ferkelbetrieb vorübergehend geschlossen war, wodurch die Auslieferung von Ferkeln an den festen Abnehmer unterbrochen wurde. „Das war für beide Seiten eine schmerzhafte Situation“,sagt sie. „Aber auch für uns. Denn die vertraglichen Vereinbarungen konnten nur schwer erfüllt werden, nicht zuletzt, weil der Abnehmer keine Ferkel anderer Herkunft in seinen Ställen haben wollte.“

Chancen sehen
Aber positiv wie Carmen eingestellt ist, sieht sie auch Chancen. „Durch die Räumungen und den vorgeschriebenen sanitären Leerstand nach einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest stehen große Schweinemastbetriebe leer. Die werden anschließend wieder mit Sauen oder Ferkeln bevölkert. Allerdings gibt es auch Schweinemäster, die im letzten Jahr so viel Verlust gemacht haben, dass sie ihren Betrieb verkaufen möchten“, erläutert sie. „Wir versuchen für die Standorte neue Eigentümer zu finden, die sich in der Schweinemast weiter entwickeln wollen.“ Nach Ansicht von Carmen ist ihr Land sehr attraktiv für wagemutige Unternehmer. „Rumänien muss etwa die Hälfte seines Bedarfs an Schweinefleisch importieren. Schweinemäster, die professionell arbeiten möchten, können bei uns Geld verdienen und ihren Beitrag zum Wiederaufbau der inländischen Produktion von Schweinefleisch leisten.“

ÜBER DAS TEAM IN RUMÄNIEN ...
Leidenschaftliche Kaffeetrinkerinnen;
Ein gutes Team;
Passionierte Wandererinnen;
Alle Geburtstage werden im Büro gefeiert;
Bekannt als das „Damenteam“ und als das Team, das für jede Herausforderung eine Lösung findet;
Teamausflüge sind sehr wertvoll.

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